𝗪𝗮𝘀 𝗵𝗮𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝗺𝗶𝘁 𝗠𝗼𝗯𝗯𝗶𝗻𝗴 𝘇𝘂 𝘁𝘂𝗻?
Manchmal braucht es Jahre, um zu verstehen, dass Verarbeiten nicht dasselbe ist wie Heilen. Als ich an meinem Buch gearbeitet habe, das sich mit Mobbing und seinen Folgen beschäftigt, dachte ich, ich hätte meine eigene Geschichte hinter mir gelassen. Aber jetzt merke ich:
𝗘𝗶𝗻𝗶𝗴𝗲 𝗪𝘂𝗻𝗱𝗲𝗻 𝗵𝗲𝗶𝗹𝗲𝗻 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘃𝗼𝗻 𝘀𝗲𝗹𝗯𝘀𝘁.
Mobbing hinterlässt Spuren, oft unsichtbare. Auch wenn die akuten Erinnerungen verblassen, bleiben die Gefühle: Das ständige Streben nach Perfektion, die Angst, nicht genug zu sein und der Druck, immer funktionieren zu müssen. Diese Narben haben mich länger begleitet, als ich mir eingestehen wollte.
Während des Schreibens damals konnte ich vieles verarbeiten, doch erst jetzt erkenne ich, wie tief manche Spuren gehen. Das Gefühl, alles kontrollieren zu müssen, bloß keine Schwäche zu zeigen, damit ich mich nicht wieder angreifbar mache. All das hatte mich fast kaputt gemacht.
Jetzt erst lerne ich, was ich damals nicht konnte und meine Therapeutin mir 2 Jahre lang versucht hatte mit auf den Weg zu geben, nämlich auf mich selbst zu achten – mir Pausen gönnen, ‘Nein’ zu sagen, ‘Stopp’ zu sagen, wenn es mir zu viel wird. Und vor allem zu verstehen, dass ich nicht perfekt sein muss, um etwas Gutes zu erschaffen und wertvoll zu sein.
Auch wenn es noch ein langer Weg ist, hoffe ich, es eines Tages endgültig zu schaffen.
Ich habe dieses Buch geschrieben, um mich für ein besseres Miteinander einzusetzen. Ich möchte jeden davor bewahren, dass es ihm einmal so ergeht wie mir. Ich möchte es dir besonders ersparen, dass du nach dem Mobbing noch weiter kämpfen musst, da du dich dadurch selbst verloren hast. Ich möchte jedem die Augen öffnen, wie schlimm Mobbing werden kann und das Mobbing nicht nur kurzzeitig einen Menschen zerstört, sondern für immer.
Hast du auch das Gefühl, dass alte Erfahrungen dich manchmal noch zurückhalten? Was hilft dir loszulassen?
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