Kennst du dieses Gefühl, wenn dein Herz rast, dein Atem flach wird und dein ganzer Körper nur noch schreit: „Lauf!“, aber du kannst es nicht?
Ich kenne es. Zu gut. Und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man innerlich schreit, aber äußerlich niemand etwas davon mitzubekommen scheint. Wenn du umgeben von Menschen bist, aber keiner hinschaut. Wenn du die Kontrolle verlierst, weil dein Körper übernimmt.
Ich war schon immer sehr sensibel so wie heute und dadurch habe ich vieles auch intensiver wahrgenommen, als vielleicht andere.
Als Kind und Jugendliche war Panik für mich kein Ausnahmezustand. Sie war Alltag. Ich lebte in ständiger Alarmbereitschaft. Nie wusste ich, wann der nächste Schlag kam. Ob wörtlich oder im übertragenen Sinn, es war egal. Ich wartete nur auf den Moment, in dem mich wieder jemand zum Ziel machte. In dem ich wieder bloßgestellt, wieder ausgelacht, wieder ignoriert wurde. Und genau diese Ungewissheit war das Schlimmste.
Ich erinnere mich noch genau: Ich saß in der Klasse, die Tür ging auf, jemand lachte und mein Herz raste. Ich wusste nicht einmal, warum. Doch mein Körper schon. Er war längst im Überlebensmodus.
Fight. Flight. Freeze.
Und ich fror ein. Immer wieder.
Panik ist nicht rational. Sie ist laut und gleichzeitig unfassbar leise.
Sie bricht in dir aus, auch wenn äußerlich alles ruhig scheint. Sie lähmt dich, auch wenn andere meinen, du seist doch „nur schüchtern“. Und das Schlimmste daran? Man glaubt irgendwann selbst, dass mit einem selbst etwas nicht stimmt und nicht mit dem, was passiert ist.
Heute, viele Jahre später, weiß ich, dass das nicht stimmt. Dass mein Körper mich nur beschützen wollte. Dass meine Reaktion damals ein Zeichen von Stärke war, nicht von Schwäche.
Und doch holt mich manchmal die Vergangenheit ein. Dann kommt diese Enge in der Brust wieder. Dieses Gefühl, ausgeliefert zu sein. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Nicht perfekt, aber besser als nichts.
Was mir hilft, wenn mich Panik heute noch überrollen will:
- Tief durchatmen. Und wenn das nicht geht: bewusst ausatmen. Wieder und wieder.
- Mich selbst festhalten. Die Hände auf die Brust legen, spüren, dass ich noch hier bin.
- Sätze wiederholen, die mir Sicherheit geben. Laut oder in Gedanken. Zum Beispiel: „Ich bin in Sicherheit.“ „Es ist vorbei.“ „Ich bin nicht mehr das Kind von damals.“
- Den Moment nicht bekämpfen. Sondern ihn da sein lassen. Annehmen. Und wissen: Er geht wieder vorbei.
- Mich daran erinnern, was ich alles schon überlebt habe. Und dass ich nicht mehr hilflos bin. Dass ich heute für mein inneres Kind da bin und es nie wieder allein lassen werde.
Hattest du schon einmal Angst, die dich völlig gelähmt hat und wie gehst du damit um, wenn dein Körper plötzlich in den Überlebensmodus schaltet?
Vielleicht magst du deine Strategien in den Kommentaren teilen oder diesen Beitrag an jemanden weiterleiten, der gerade genau das braucht. Du bist nicht allein. Nie.
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