Mobbing macht klein, aber Kinder können lernen, wieder aufzustehen

Mobbing hinterlässt nicht nur blaue Flecken, die sofort sichtbar sind und doch schmerzt es oft tiefer als jeder Schlag.

Ich weiß, wovon ich spreche. In meiner Schulzeit habe ich erlebt, wie Worte verletzen können, wie Schweigen brennt und wie Einsamkeit erdrückt. Es war nicht ein einzelner Moment, sondern ein ständiges Gefühl, nicht dazuzugehören. Jeden Tag neu. Jede Stunde, in der ich mich fragte: „Was stimmt nicht mit mir?“

Viele Kinder und Jugendliche, die heute unter Mobbing leiden, tragen genau dieses Gefühl in sich. Sie leiden still. Sie sagen nichts, weil sie glauben, dass niemand sie versteht. Oder schlimmer: dass niemand ihnen glaubt. Und genau deshalb sind Erwachsene – Eltern, Lehrer, Erzieher – so wichtig. Sie können der Schlüssel sein, um das Schweigen zu durchbrechen.

Wie können Eltern und Lehrer Mobbing erkennen?

Mobbing geschieht oft im Verborgenen. Nicht jedes verletzte Kind erzählt offen, was passiert. Aber es gibt Anzeichen, die aufmerksam machen sollten:

  • plötzlicher Rückzug – wenn ein Kind keine Freunde mehr treffen will
  • körperliche Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Übelkeit vor der Schule
  • Selbstabwertung: Sätze wie: „Ich bin eh nichts wert“ oder „Mich mag sowieso keiner“

Diese Signale sind kein Zufall. Sie sind stille Hilfeschreie. Und genau hier braucht es Erwachsene, die nicht wegsehen, sondern zuhören.

Resilienz bedeutet nicht, unverwundbar zu sein

Ich habe lange gedacht, dass Stärke bedeutet, keine Tränen zu zeigen. Heute weiß ich: Resilienz heißt nicht, dass Kinder und Jugendliche unverwundbar sind. Es heißt, dass sie lernen, nach Verletzungen wieder aufzustehen.

Kinder, die gemobbt werden, fühlen sich klein und machtlos. Doch wir können sie dabei unterstützen, Stück für Stück wieder zu ihrer inneren Stärke zu finden.

Tipps, um Resilienz bei Kindern zu fördern:

  • Gefühle ernst nehmen („Ich sehe, dass dich das verletzt hat.“)
  • Kinder ermutigen, ihre Meinung zu sagen, auch wenn sie unsicher sind
  • kleine Erfolgserlebnisse schaffen, die ihr Selbstwertgefühl aufbauen
  • Vorbilder sein, auch Erwachsene dürfen Fehler haben und zeigen, wie man damit umgeht

Jugendliche stärken heißt, ihnen vorzuleben, dass Fehler kein Weltuntergang sind, dass sie nicht perfekt sein müssen, um wertvoll zu sein, und dass ihr Schmerz gesehen wird.

Warum mir dieses Thema so wichtig ist

Vielleicht spürst du es schon beim Lesen: Dieses Thema ist nicht nur Theorie für mich. Es ist Teil meiner Geschichte. Mobbing hat mich klein gemacht. Aber irgendwann habe ich gelernt, wieder aufzustehen. Nicht allein, sondern, weil ich Menschen gefunden habe, die geblieben sind.

Und genau deshalb schreibe ich heute Geschichten für Jugendliche.

Mein Coming-of-Age-Jugendbuch „Dir allein vertraute meine Seele“ erzählt von Mobbing, Intrigen, aber auch von Freundschaft und erster Liebe. Von den Momenten, in denen man denkt, dass man zerbricht und von der Kraft, die man findet, wenn man nicht aufgibt.

Denn jeder Jugendliche sollte wissen:

Er ist nicht allein!

Frage an dich: Was hättest du dir als Mobbingopfer in deiner Schulzeit von Erwachsenen gewünscht? Wärst du vielleicht mutiger gewesen, wenn jemand hingeschaut hätte?

Teile deine Gedanken, vielleicht liest gerade jemand mit, der genau diese Worte braucht.


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